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Willensbildung und Abstimmung


 
 

Abstimmung mit Tablets


Obwohl elektronische Abstimmungsmedien bereits seit vielen Jahren in Hauptversammlungen zum Einsatz kommen, gelang der wirkliche Durchbruch erst vor wenigen Jahren mit dem Einsatz moderner Tablet-PCs. Die Fielmann AG setzt seit 2017 auf unsere Tablet-Lösung – mit einer durchaus anspruchsvollen Besucherzahl von über 1.400 Personen auf ihrer Hauptversammlung. Abstimmhelfer gehen bei diesem Verfahren mit mobilen Tablet-PCs direkt zu den Aktionären, damit diese über den Bildschirm ihre Stimme abgeben können. Stimmkarten oder -blöcke entfallen vollständig. Auch die Wartezeit für die Stimmauszählung fällt weg, die Ergebnisse liegen unmittelbar nach der letzten Stimmabgabe vor.

Die Tablet-Abstimmung ist für die Gewöhnung der Aktionäre an elektronische Abstimmungsmedien als ein wesentlicher Zwischenschritt zum komplett elektronisch abgebildeten Gesamtprozess zu sehen, wie er mit der HV-App „BetterSmart“ von der Einladung bis zur Stimmabgabe möglich ist. Außerdem kann sie auch zukünftig noch als ergänzende Zusatzoption zur Stimmabgabe per Smartphone im Rahmen einer Hybrid-HV dienen.

 

Interview mit Harald Hoßfeld zur Stapel-Scanner-Technologie



Neue Scanner-Technologien für die papierbasierte Abstimmung bzw. Stimmkartenauszählung – ist das nicht ein Anachronismus in Zeiten der Digitalisierung?

Die Stimmabgabe mit Papier-Medien ist auch heute noch die dominierende Abstimmungsform. Sei es auf Hauptversammlungen, Mitgliederversammlungen oder bei Wahlen. Die papierbasierte Abstimmung ist kein Widerspruch zur sprunghaft voranschreitenden Digitalisierung, sie ergänzen sich sogar, beispielsweise als wechselseitige Back-up-Lösung oder Erweiterung für Sonderfälle.

Leider standen papierbasierte Abstimmungen beziehungsweise die Stimmauszählung schon länger nicht mehr im Mittelpunkt von Innovationen und signifikanten Verbesserungen. Vielfach dachte man wohl, 20 Jahre alte Zählmaschinen für Stimmkartenblöcke und Barcode-Leser sind schon der Höhepunkt der Innovation. Mit unseren Scannern ist uns nun nochmal ein Quantensprung gelungen. Denn worum geht es bei neuen Technologien in der Stimmauszählung? Im Grundsatz um zwei Aspekte: Zuerst und vor allem um „Sicherheit“ und dann im zweiten Schritt um „Schnelligkeit“. Darum setzten wir auf Hochleistungs-Industriescanner in Verbindung mit unserer speziellen Hauptversammlungs- und Stimmauszählungssoftware.

 

Können Sie uns Leistungsdaten verraten?

Die Industriescanner kommen allesamt von etablierten IT-Herstellern wie FUJITSU oder Canon, die jeweils bis zu 250 Seiten pro Minute abhängig von der Ausgestaltung der Stimmkarten abdecken. Tagtäglich werden entsprechende Geräte weltweit in Millionen von Applikationen eingesetzt. Aktiengesellschaften genießen hier bei Papierformaten und -qualitäten zusätzliche Freiheiten. Das Besondere liegt aber in der Kombination der Möglichkeiten dieser Hochleistungsscanner mit einer speziellen Hauptversammlungs- und Stimmauszählungssoftware.

 

Was hat man sich unter dieser Software vorzustellen?

Die Software bietet eine vorbildliche Art der Darstellung und Datenaufbereitung. Die Notare lieben es. Sie erkennt auch automatisch alle Stimmkarten, die eine unklare Stimmabgabe enthalten, z. B. weil mehrere Kreuze bei einem Tagesordnungspunkt gemacht wurden oder ähnliches. Diese unklaren Stimmabgaben werden automatisch dem Administrator als Scan zur weiteren Beurteilung vorgelegt. Ein weiterer enormer Vorteil ist das digitale Archiv, das man nun über die komplette Stimmabgabe hat: digitalisierte Stimmkarten, das Abstimmverhalten und die Ergebnisse – und dies sofort verfügbar.

 

Zusammenfassend: Was ist an der Anwendung der Scanner-Technologie das Besondere?

Gegenüber bisherigen Verfahren mit Papierschnipseln oder Stimmkartenzählern ist unsere Scanner-Technologie mindestens um den Faktor 10 schneller, meist sogar 15- oder 30-mal schneller als die gewöhnliche Handerfassung und dabei deutlich nutzerfreundlicher, sicherer, nachverfolgbarer und flexibler. Notare, Rechtsanwälte und unternehmensinterne Justitiare waren gewissermaßen die ersten, die die neue Lösung nicht mehr missen wollten. Aber die IT und vor allem IR und Corporate Communications folgen Schritt für Schritt. Vorstand und Aufsichtsrat werden es zunehmend wohl vor allem deshalb toll finden, weil die Stimmauszählung schlicht deutlich schneller geht.

 

Für wen bietet die Scanner-Technologie Vorteile?

Sie ist für kleine und große Hauptversammlungen gleichermaßen geeignet. Vor allem bietet die Technologie eine Möglichkeit, das oft zeitaufwendige Additionsverfahren mit einer extrem schnellen Auszählung zu dynamisieren. Im Grunde ist das im Sinne der Geschwindigkeit bei der Auszählung schon ein Must-have auf großen Versammlungen. Aber wir sehen auch eine gute Anwendbarkeit gerade auf den kleineren Hauptversammlungen. Hier insbesondere, da sich in Bezug auf die Räumlichkeiten und den Präsenzbereich eine ganz neue Flexibilität durch die Verwendungsmöglichkeit des Additionsverfahrens einstellt.


 

Harald Hoßfeld

Senior Berater, IT & Infrastruktur

„Auf Hauptversammlungen, Mitgliederversammlungen oder bei Wahlen wird langfristig die digitalbasierte Abstimmungsform die Printmedien sicherlich ersetzen, auch wenn derzeit die Stimmabgabe mit Papier-Medien noch die dominierende Abstimmungsform darstellt. Bei der Entwicklung der Digitalisierung in diesem Bereich sollten Unternehmen aber von Beginn an dabei sein, was wir durch unsere Systeme ermöglichen können.“